Merkles Abschied – 3

Man muss nur im Blog bellen, dann wird man gleich überall zitiert. (Fotomontage)
Man muss nur im Blog bellen, dann wird man gleich überall zitiert. (Fotomontage)

Der prominente Hund

Also: Herrchen will das ja nicht selbst hier bellen, daher springe ich mal für ihn ein. Man weiß ja als guter Hund, was man seinem Herrchen schuldig ist, wuff!

Es ist nämlich so, dass normalerweise kein Hund danach bellt, wenn Herrchen hier im Blog etwas schreibt. Das war früher auch so, als er noch für die Zeitung geschrieben hat, erzählt er. Es sind halt alles Schwaben hierzulande, von denen man bellt: „Net g'schimpft isch g'lobt gnua." Die Leute hier bellen halt nix, wenn ihnen was gefällt, und wenn es ihnen nicht gefällt, dann knurren sie höchstens ganz leise, wuff! Aber als Herrchen neulich hier was über den Herrn Merkle geschrieben hat, ist der Herr Merkle gleich selber gekommen und hat Herrchen ein langes E-Mail geschrieben. Und daraus hat Herrchen dann eine neue Blogfolge gemacht. Wer sie nicht mehr in seinem großen Menschenkopf abgespeichert hat, der kann sie hier nachlesen. 

Der Herr Merkle war nämlich ziemlich sauer, weil er Geld für Überstunden von der Stadt haben wollte, das ihm zusteht. Normal, oder? Ich will ja auch jeden Tag mein Futter. Steht mir doch zu, wuff! Aber die Leute haben so getan, als wolle der Herr Merkle alle Leckerli und Knochen dieser Welt nur für sich und wolle sie dann verstecken und vergraben und alle ganz alleine (fr-)essen und niemandem was abgeben. Das würde ich zwar genau so machen – Wer gibt schon einen Knochen ab, wuff? – aber Menschen sind halt komisch und sind über den Herrn Merkle hergefallen. Der hat dann getan, was sich als kleiner Hund auch tun würde, wenn alle auf mich schimpfen: Er ist in sein Körbchen und hat erst mal mit keinem mehr geredet. Außer mit Herrchen, der ihm seinen Knochen – äh, Verzeihung!, sein Überstundengeld – nicht geneidet hat. Und dann ist es so richtig losgegangen, wuff!

Denn die ganzen Journalisten, die über diesen Fall schreiben wollten oder sollten, haben ja auch ihre Regeln. So, wie ein braver Hund, der Platz macht oder Sitz. Bei den Journalisten heißt das, dass sie immer auch den Betroffenen hören müssen, wenn sie über einen berichten. Und weil der in diesem Fall nicht mehr mit ihnen reden wollte, haben sie halt bei unserem Blog zugegriffen. 

Losgegangen ist es mit einem Artikel in Herrchens Lieblingszeitung: Die hat natürlich über den Fall berichtet und dabei „Enzos Hundeleben“ und Herrchen zitiert. Das war aber noch nicht alles. Kurz darauf hat die Süddeutsche Zeitung nachgezogen, wo der Autor Florian Fuchs sogar über mich geschrieben hat, dass ich mich nicht vegan ernähren möchte. Gut, dass das die Welt jetzt weiß, wuff! Aber immerhin hat es die Leute auf meinen Blog aufmerksam gemacht. Danke SZ, wuff!

Noch ein bisschen mehr Wellen geschlagen hat dann der Bericht vom Bayerischen Rundfunk aus der Feder von Barbara Leinfelder. Sie schreibt: „Gerd Merkle selbst steht für Interviewanfragen nach wie vor nicht zur Verfügung. Auch Anfragen des BR lehnt er mehrfach via Pressestelle mit Verweis auf zu dichte Terminlage ab. Dafür steht er dann aber dem Betreiber eines Internetblogs Rede und Antwort, weil dieser der erste Journalist sei, ,der versucht Licht ins Dunkel zu bekommen', so wird Merkle zitiert." Und auch die Frau Leinfelder bringt dann etwas Licht ins Dunkel – mit Hilfe von Enzos Hundeleben natürlich.

Die musste auch Siegfried Zagler, ein anderer Blogger, für seinen Artikel in der DAZ – einer Internetzeitung – in Anspruch nehmen. Natürlich ist der nicht Herrchens Meinung – aber das ist normal. Der meint immer was anderes und weiß immer alles besser, wuff!

Herrchen hat sich über diesen Artikel aber auch nicht geärgert. Nur darüber, dass er mal versprochen hat, unseren Blog dauerhaft kostenlos und werbefrei zu halten. Ganz schön blöd, muss ich da bellen. Denn unsere Zugriffszahlen sind seit den exklusiven Merkle-Geschichten geradezu explodiert. Oft haben an einem Tag so viele Leute die Seite aufgerufen wie sonst nur in einem ganzen Monat. Andererseits: Wir haben auch Werbung bekommen, die wir gar nicht wollen. Zum Beispiel von einer „Augsburger Skandal-Zeitung" im Internet. Aber sowas liest Herrchen nicht, und ich knurre nur, wenn das auf dem Bildschirm erscheint, grrrrr!

So, genug gebellt für heute!

Fortsetzung folgt.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Jörg (58) (Samstag, 14 Mai 2022 13:45)

    Guten Tag,

    Zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass der Blog sehr schön geschrieben wurde. Ob aber die indirekte Ansprache über den Hund besser ankommt? Ist nicht so mein Geschmack ( der Gott sei Dank jedem frei ist).
    Zum Thema.
    Dass die " Großkopferten" sich über alle erheben, diese gerne nur ausnutzen und sofort bei etwas Gegenwind fallen lassen, ist leider nichts neues. Allerdings hat das in meinen 40 Arbeitsjahren, meiner Meinung nach, sehr zugenommen.
    Ich finde es richtig was Sie machen.
    Viel Glück und Ihnen und Ihrer ganzen Familie ( inkl. Hund), bleibt Gesund.

    Grüße aus Düsseldorf
    Jörg

  • #2

    Dieter Mitulla (Dienstag, 17 Mai 2022 16:12)

    Vielen Dank für das positive Feedback!