Fundstück

Bullys, überall Bullys

Der Frenchie als Bluetooth-Lautsprecher. Wie in richtigen Leben mit Sonnenbrille und IPhone statt Hirn.
Der Frenchie als Bluetooth-Lautsprecher. Wie in richtigen Leben mit Sonnenbrille und IPhone statt Hirn.
Diesen Effekt kennt man. Man kauft sich neues Auto,, ein Modell vielleicht, das man nicht sooo häufig auf den Straßen sieht. Zum Beispiel einen Ssanyong, um mal ein abstruses Beispiel zu nehmen. Und plötzlich fällt einem auf, wie viele Ssanyongs so unterwegs sind. Der Nachbar zwei Straßen weiter fährt einen, auf dem Weg in die Stadt kommt einem einer entgegen, und im Parkhaus steht schon wieder einer...
Mit Frenchies ist das ähnlich. Seit Enzo bei uns eingezogen ist, sehe ich überall Bullys. Zwei Nachbarn haben einen. Auf Instagram und Facebook wimmelt es von mehr oder weniger lustigen French-Bulldog-Fotos. Und im Internet sehe ich Frenchie-Werbung. Und im Fernsehen. Und jetzt sogar in der Zeitung. 
Dort lag neulich ein Prospekt von proidee bei, einer Firma, die neue Produkte von praktisch bis sinnbefreit vertreibt. Da gibt es den Armverlängerer zum leichteren Eincremen des Rückens ebenso wie das Bluetooth-Zusatzgerät zum Iphone, das aussieht und funktioniert wie der Communicator von Enterprise-Kapitän Kirk. Ich blättere gerne in solchen Prospekten. Und finde was? Richtig! Einen Frenchie.
Natürlich ist das nicht irgendein Frenchie. Sondern einer, der in mattschwarz oder glänzendweiß geliefert wird und „den HD-Sound der Spitzenklasse“ bietet, wie es im Prospekt heißt. Erschaffen wurde das tönende Tier mit der coolen Sonnenbrille aus „robustem ABS-Kunststoff“ von Jean Michel Jarre, der „Synthesizer-Legende“ aus den 1970-er Jahren.
Das Designer-Wunderwerk schafft 120 Watt raus, seine sonstigen Daten entsprechen hinsichtlich Größe und Gewicht durchaus einem lebendigen Frenchie. Nur dass man die Lautstärke beim lebenden Objekt nicht mit Reglern hinter den Ohren einstellen kann. Offenbar erwähnenswert ist die Betriebsanzeige: „Im eingeschalteten Zustand leuchtet der Pfotenrand in sphärischem Blau.“ Und die Fernbedienung hat die Form eines Knochens, wie originell. 
Da sind die1499 Euro, die die Soundskulptur kostet, doch fast ein Schnäppchen. Und für den Bully-Sound unterwegs gibt es ja auch noch den Aero-Bull XS1 mit Zehn-Stunden-Akku, der nur 599 Euronen kostet, dafür aber auch nur halb so groß ist.
Ich fange schon mal an zu sparen... Die Fortsetzung folgt vielleicht.

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